Wir sind agra Messepark Leipzig….

History: Der agra-Park und das ehemalige agra-Messegelände

Das ehemalige Gelände der Landwirtschaftsausstellung agra ist heute überregional bekannt als Veranstaltungsort für eine Vielzahl großer Events und Messen.

Besonders das jährlich stattfindende Wave-Gotik-Treffen, das über 20.000 Besucherinnen und Besucher aus aller Welt anzieht, hat dem Gelände internationale Bekanntheit verschafft.

Darüber hinaus hat sich der agra Messepark Leipzig zu einem festen Standort für unterschiedlichste Veranstaltungen entwickelt – darunter die Messe Jagd & Angeln, das traditionelle Lanz-Bulldog-Treffen, die Tattoo & Lifestyle-Messe, die Hundemesse Leipzig und viele weitere Events aus den Bereichen Freizeit, Kultur und Spezialinteressen.

Zudem findet auf dem agra-Veranstaltungsgelände an jedem letzten Wochenende im Monat Europas größter mobiler Antik- und Trödelmarkt statt.

Gliederung des Geländes

Zusammen mit dem angrenzenden agra-Park umfasst das Gelände der ehemaligen Landwirtschaftsausstellung agra ca. 190 ha zwischen dem südlichen Rand von Leipzig und im Nordosten von Markkleeberg. Das Gebiet besteht aus vier Bereichen:

  • Der 18 ha große westliche Herfurth-Park in Markkleeberg ist durch den Verlauf der begradigten Pleiße und der 1974 gebauten neuen B 2 vom östlichen Teil im Stadtgebiet von Leipzig getrennt.
  • Der östliche Teil des Herfurth-Parks, das Dölitzer Holz und der Goethepark einschließlich der Wassermühle liegen zwischen der B2 und der Mühlpleiße. Mit 37 ha stellen sie den größeren Teil des agra-Parks.
  • In Markleeberg befinden sich ca. 95 ha des ehemaligen agra-Geländes.
  • Das Leipziger Stadtgebiet zwischen Mühlpleiße und Bornaische Straße umfasst ca. 40 ha des ehemalige Ausstellungsgeländes – heute agra Messepark Leipzig.

Beginn

Gegründet wurde die agra 1952 als zentrale Gartenbau- und Landwirtschaftsausstellung der DDR auf dem gleichnamigen Gelände der agra im Süden von Leipzig. Anfangs auch agra Markkleeberg genannt, zog sie jährlich bis zu 750.000 Besucher an.

Landwirtschaftsausstellung der DDR

Der Ursprung des heutigen agra-Parkgeländes zwischen den Städten Leipzig und Markkleeberg geht zurück auf den Landschaftspark Paul Herfurths (1855–1937). Dieser erwarb 1889 die Wiesen zwischen Städtelner Straße (heute Raschwitzer Straße) und Pleiße und errichtete dort seinen Familiensitz, der bis zur Enteignung der Familie 1945 in Privatbesitz blieb.

Im Jahr 1948 fand auf dem Gelände eine erste Gartenbauausstellung ortsansässiger Gärtner statt, die sich in den folgenden Jahren rasch ausweitete. Auf Betreiben von Oskar Baumgarten eröffnete 1950 in Markkleeberg die erste Gartenbauausstellung der DDR, ab 1952 fanden diese und die Landwirtschaftsausstellung der DDR regelmäßig gemeinsam hier statt. Diese Ausstellung war eine Präsentation der Landwirtschaft in der DDR und dabei ein Anziehungspunkt für das Fachpublikum der sozialistischen Staaten, der Bevölkerung der DDR sowie Gäste aus dem Ausland. Eine propagandistische Funktion wurde insbesondere bei den regelmäßigen Besuchen der Partei- und Staatsführung der DDR deutlich.

Die agra war dabei vor allem ein Treffpunkt der landwirtschaftlichen Fachwelt. Anerkennend wurde die Ausstellung auch als „Universität im Grünen“ bezeichnet. Gleichzeitig diente sie als Leistungsschau der DDR-Lebensmittelindustrie. Ab 1956 nahm der Verband Deutscher Konsumgenossenschaften mehrmals mit einer eigenen Ausstellung von Produkten teil. Veranstalter der agra Markkleeberg war das Ministerium für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft der DDR.

Es wurden landwirtschaftliche Geräte, Maschinen, Stallanlagen und Verfahrenstechniken sowie Tierleistungsschauen präsentiert. Des Weiteren war mit der Ausstellung meist eine Präsentation für neue Kreationen der Lebensmittelindustrie der DDR verknüpft. In den ersten Jahren der agra beteiligten sich auch noch Aussteller aus Finnland, Großbritannien (Vereinigtes Königreich), Schweden, Jugoslawien und dem Königreich der Niederlande.[3] Dabei konnten später hochwertige Erzeugnisse mit der Goldmedaille der agra ausgezeichnet werden.[4] Im Jahre 1965 wurden die Bäuerin Marlis und der Bauer Knolle als Werbefiguren für die agra im Puppenstudio des DFF entwickelt. Ab 1967 wurde die Puppe Marlis auch als Souvenir der agra zum Kauf angeboten. Die 14. Landwirtschaftsausstellung der DDR fand als agra66 erstmals mit dem Namenszusatz „agra Markkleeberg“ statt.[5] Diese Bezeichnung blieb bis zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten im Jahre 1990 erhalten. Die Deutsche Post der DDR gab oft zur agra Sonderbriefmarken heraus. Ab dem Jahre 1967 gab es das agra-Filmstudio, das Kurzfilme und Diapositive über Themen der Landwirtschaft produzierte.[6]

In den folgenden Jahren wurde das Ausstellungsgelände weiter großräumig verändert. Nachdem 1960 die Gartenbauausstellung nach Erfurt verlagert worden war, erfuhr dieser Teil des Ausstellungsgeländes eine Ausgestaltung zu einem Erholungspark. Das Gelände der agra umfasste 1990 ca. 90 Hektar, auf denen mehr als 90 Hallen und Pavillons standen. Zusätzlich verfügte man noch über ca. 30 Hektar große Demonstrationsflächen in Lößnig und Wachau. Die agra war auch außerhalb der DDR gut bekannt. So organisierte man in regelmäßigen Abständen erfolgreiche Informationsschauen in den Städten Budapest, Budweis, Genf, Havanna, Kairo, Kassel, Moskau, Neu-Delhi, Nitra, Novi Sad, Plowdiw, Turku, Warschau und Wels (Stadt).

Die Ausstellung zählte meist jährlich über eine halbe Million Besucher und Gäste, darunter mehr als zehntausend Besucher aus über 100 Ländern. Im Jahre 1969 kamen allein 750.000 Besucher.[7] Ein kulturelles Programm begleitete die Ausstellung, welche meist vier Wochen geöffnet war, auf vielen Bühnen und Terrassen, im Teil des ehemaligen Herfurthschen Parks. Ab der agra 74 waren nur noch Betriebe aus der DDR und den RGW-Staaten als Aussteller anzutreffen. Vertreter einer Expertengruppe der UNIDO Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung, einer Spezialorganisation der UNO Vereinte Nationen, statteten der agra74 einen offiziellen Besuch ab.

Seit dem Jahre 1981 entstand auf dem Gelände eine umfassende Sammlung landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte sowie Exponate bäuerlicher handwerklicher Traditionen. Bis 1989 hatte die agra in einer agrar- und forsthistorischen Sammlung einen Fundus von 150.000 Einzelstücken zusammengetragen. Neben Maschinen und Geräten aus DDR-Produktion enthielt die Kollektion zahlreiche Bild- und Filmdokumente, die einen Überblick über 40 Jahre Landwirtschaft in der DDR gab. Im Jahre 1989 fand bereits die 31. Landwirtschaftsausstellung auf dem agra-Gelände statt.

ab 1990

Ab 1990 wurde der Ausstellungsbetrieb in die „agra Messepark Betriebsgesellschaft mbH“, eine Tochtergesellschaft der Stadt Markkleeberg, überführt und unterschiedliche landwirtschaftliche Ausstellungen und Messen sollten folgen. Im Jahre 1991 gab es eine gemeinsame Ausstellung mit dem neuen Namen DLG-agra 91, da sich nun auch die DLG Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft beteiligte. Es wurde beschlossen, dass der zentrale Platz der DLG-Fachausstellungen und der internationale Neuheitenmarkt für die Technik der Landwirtschaft, auch weiterhin in Frankfurt am Main ist. Eine agra-Spezial folgte 1992 und 1994. Diese beiden Ausstellungen waren dann nur noch von regionaler Bedeutung in Mitteldeutschland. Die Mitteldeutsche Landwirtschaftsausstellung „agra“ zog 2005 auf die Neue Messe Leipzig um.

Aktuell

Die agra ist die zusammenhängende Gesamtheit der Parks und Veranstaltungsflächen zwischen den Städten Leipzig und Markkleeberg. Benannt wurde die agra Mitte des 20. Jahrhunderts, als die komplette agra für mehr als 50 Jahre zum Gelände der gleichnamigen Garten- und Landwirtschaftsausstellung „agra“ wurde. Damals wurde das Gelände auch der agra-Messepark genannt. Die „agra“ auf der agra wurde jährlich von bis zu 750.000 Messeteilnehmern besucht. Laufend, seit 1960, wurde ein Teil der agra in einen Park, den agra-Park, umgewandelt. Der größte Teil des außerhalb des agra-Parks liegenden Restes der alten agra, das agra-Messegelände, dient mit drei Messehallen und einem weitläufigen Freigelände weiterhin Messe-, Ausstellungs- und Veranstaltungszwecken.

Die agra lässt sich damit in zwei große und separate Bereiche gliedern:

  • agra-Park: Im Norden, Westen und Süden der agra liegt der agra-Park, wobei dieser durch die Pleiße und vor allem durch die vierstreifige B 2 in zwei Teile (östlich und westlich) zerschnitten wird. Im Norden und Westen enthält der agra-Park den Herfurth-Park, das Dölitzer Holz und den Goethepark. Die Grenze im Osten bildet die Mühlpleiße. Im Süden liegen der Markkleeberger Festanger und ein Gelände zwischen der Kleinen Pleiße und der Pleiße. Der agra-Park liegt je etwa zur Hälfte auf den Stadtgebieten von Leipzig und Markkleeberg und wird gemeinsam durch die Stadtverwaltungen der beiden Städte bewirtschaftet.
  • agra Messepark: Im Osten der agra liegt der agra Messepark Leipzig mit den Messehallen, begrenzt durch die Mühlpleiße im Westen und der Bornaischen Straße im Osten. Der agra Messepark liegt fast ausschließlich auf Leipziger Stadtgebiet. An der Mühlpleiße grenzt der agra Messepark  an den agra-Park und  steht unter Verwaltung durch die Stadt Leipzig und der von ihr beauftragten Unternehmen, seit 2020 ist dies die TNC mice & nice GmbH.